19. Dezember 2012

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Serbien entwickelt sich zum Zentrum für Geschlechtsumwandlungen


Es gab bereits einen Post zum Thema Homosexualität auf dem Balkan und dazu, wie „leicht“ es Schwule oder Lesben es teilweise haben.

Heute Morgen sitze ich hier mit meinem Kaffee, ermuntere das Jugoschwabo-Kind schneller zu essen, weil es zu spät in die Schule kommt und lese die NY Times, bevor ich mich in die stressige Arbeitswelt stürzen muss und dann whoosh:

Serbia Becomes a Hub for Sex-Change Surgery

Serbien entwickelt sich zum Zentrum für Geschlechtsumwandlungen?

Ich denke, der Journalist hat sich da bestimmt geirrt, das kann ja gar nicht sein.

Irgendwie passt das nicht zu meinem Bild des Landes, in dem Schwule als krank bezeichnet werden, in dem Transsexualität ein Tabu ist, vielleicht noch mehr als Homosexualität und in dem das Thema nicht einmal in den medizinischen Lehrbüchern vorkam.

 Nun gut, da zeigt sich mal wieder, dass man nicht alle über einen Kamm scheren kann und dass es Ärzte gibt, die fortschrittlich denken und die Entscheidung der Natur jemanden in einen bestimmten Körper zu stecken,  „korrigieren“.

Aber wieso zum Teufel ausgerechnet Serbien?

Serbia is becoming a transgender surgery hub, experts say, in part because genital reassignment surgery is costly, controversial and complicated and is shunned in many other countries in the region, including Austria, Hungary, Romania, Bulgaria and Greece and the other countries of the former Yugoslavia, according to Dr. Miroslav Djordjevic, a professor of urology who leads the Belgrade Center.

Geschlechtsumwandlungen seien teuer, schreibt die NY Times, kompliziert und viele andere Balkanländer schrecken vor der Aufgabe zurück, darunter auch die restlichen ex-jugoslawischen Länder, so der Urologe Miroslav Djordjevic, Leiter des Belgrade Center for Genital Reconstructive Surgery (Zentrum für rekonstruktive Genital-Chirurgie).

In den USA gibt es landesweit nur fünf Experten, die sich dieser Aufgabe annehmen und zudem ist die geschlechtsanpassende OP dort wesentlich teurer als in Serbien.

Angefangen hatte laut der Times alles 1989, als ein Mann den Arzt Dr. Sava Perovic aufsuchte und ihm über seine Transsexualität berichtete.
Dr. Perovic, ein dunkelhaariger, charismatischer Mann, mit wie ich finde sehr ausdrucksstarker Jack Nicholson-Aura, hatte in den Folgejahren viel zu tun und andere Ärzte folgten seinem Beispiel. 2010 ist er leider verstorben, aber es gibt eine Sava Perovic Foundation, die seine Arbeit weiterführt.


Anscheinend werden auch Penisverlängerungen und eine Vergrößerung des Umfangs vorgenommen, das wiederum wundert mich nicht, denn wie heißt es so oft mal mehr mal weniger ernst gemeint, wenn ein Baby auf die Welt kommt: 

-„Jeli musko ili zensko?“ (Ist es ein Junge oder ein Mädchen?) 
- „Zensko.“ (EIn Mädchen).
- „Hajde nema veze, nek je zivo i zdravo.“ (Macht nix, Hauptsache gesund.)

Mitarbeiter dieser Foundation sind die einzigen weltweit (!) die die sogenannte Rückenmethode anbieten, bei der Hautlappen am Rücken entnommen und zum Phallusaufbau verwendet werden und auch Dr. Djordjevic, der Mitglied der Foundation ist, wird international geschätzt. Experten aus aller Welt fahren nach Serbien und zu Kongressen und lassen sich stolz neben den serbischen Kollegen fotografieren, darunter Griechen, Iraner, US-Amerikaner und die Serben sehen ein wenig stolz aus, weil sie die master of the penis sind.

Und anscheined ist das Geschäft auch so lukrativ, dass die Praxis auch nur fünf Stunden täglich geöffnet sein muss. Haha Arbeiten in Serbien.


Quelle: Sava Perovic Foundation at Facebook


In seinem Gästebuch auf der Homepage steht:



Dear Dr. Djordjevic,
We are a group of three Argentinian doctors who really appreciate and admire your work in Sex Reassignment. We consider you a world referent in the area. Our desire is to travel to Belgrade and watch one of your surgeries. Please let us know if that is possible and what are the requirements
Sincerely,
Dr Bustos, Dr Fidalgo

You´ve given me hope, schreibt ein Betroffer.

Wie schön, dass Serbien solchen Menschen Hoffnung gibt und dass diese Ärzte zu einem Umdenken beitragen, ganz egal, ob sie pesönlich die Betroffenen verstehen/mögen oder nicht.

Website des BCFRGS

Artikel der NY Times

Hartgesottene geben Dr. Perovic bei Youtube ein, aber nur vor dem Frühstück und ich möchte nicht wissen, mit welchen Keywords User jetzt nach diesem Post auf meiner Seite landen haha!

Einen schönen Tag.

Sneki


 

1 Kommentar :

  1. Ich finde, dass dies der falsche Weg ist eine Gesellschaft liberaler denken zu lassen. Ich persönlich finde es herzzerbrechend, dass manche Menschen sich lieber ihre Genitalien und Körper verstümmeln lassen, als dass wir sie so akzeptieren wie sie sind. Wenn ein biologischer Junge gerne Kleider und Make-Up trägt, gerne das Gender Frau annehmen möchte, dann sollte er deswegen nicht seine Biologie ändern müssen. Name und Dokumente reichen da schon. Aber weil die Gesellschaft nur auf ZWEI Geschlechtern besteht, kommt dann dieser Junge in die Bedrängnis sich auch biologisch anpassen zu müssen. Das passiert auch mit den vielen Zwittern auf der Welt, sie werden alle Zwangsoperiert und können gar nicht entscheiden was und wer sie sind.

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